Kriens im Blindflug: Warum verzichtet die Stadt Kriens auf eine seriöse langfristige Finanzplanung?
Endlich lag in der Sitzung des Einwohnerrats Kriens die Antwort auf die Interpellation der SP-Fraktion vor, in der nach einer langfristigen Finanzplanung gefragt wurde. Ausgangspunkt waren die grossen Herausforderungen beim Schulraum und das starke Wachstum der Stadt, aber auch der Umgang mit dem sehr hohen Eigenkapital, das dank der Übergewinne zur Verfügung steht. Gezeigt werden sollte, wie die Stadt Kriens den Spagat zwischen dringend notwendigen Infrastrukturinvestitionen und der Einhaltung der Schuldenbremse meistern will.

Doch die Antwort des Stadtrats enttäuscht. Kriens plant weiterhin im Blindflug. Der Stadtrat weigert sich, einen verlässlichen Finanzblick für die nächsten zehn Jahre vorzulegen – obwohl Projekte wie Schulraum, Energieprojekte und soziale Infrastruktur Entscheidungen mit jahrzehntelanger Wirkung erfordern. Unsicherheit ist kein Grund, weniger zu planen, sie ist der Grund, genau jetzt klare Szenarien zu erstellen.
Im Budgetprozess 2026 wurde von einem „Kompass“ gesprochen – doch sichtbar ist er nicht. Ohne langfristige Planung fehlen Orientierung, politischer Dialog und die Basis für tragfähige Entscheidungen. Visionen, Projekte, Investitionen – alles hängt in der Luft, solange der Stadtrat keine transparente Finanzplanung liefert und zur Diskussion stellt.
Die SP-Fraktion fordert daher: Kriens braucht endlich eine seriöse, langfristige Finanzplanung, um die Herausforderungen ab 2027 – Defizite, steigende Bildungskosten, Schulraumbedarf und Fachkräftemangel – wirklich zu meistern. Solange diese Frage unbeantwortet bleibt, bleibt die Stadt im Blindflug.
Michael Portmann
SP Einwohnerrat

