Krankenkassenprämien sind finanzierbar

Die bürgerlichen Parteien jammern auf hohem Niveau. Der Staat könne sich die Übernahme der über 10 Prozent liegenden Krankenkassenprämien nicht leisten. Dieses Lamento stimmt nur für diejenigen, die die soziale Ungerechtigkeit nicht verstehen wollen. Die Elite der schweizerischen Gesellschaft lebt in «Dagobert Duck»-Verhältnissen. 1989 besassen die 300 Reichsten in der Schweiz 81 Milliarden Vermögen. Anno 2014 waren es bereits 589 Milliarden. Ende 2022 ging es bereits in Richtung einer Billion, nämlich 821 Milliarden, zehnmal mehr also vor 35 Jahren. Das sind aber nur die Vermögen der 300 Reichsten. Mit den nächsten 300 in der Rangliste geht das Vermögen über 1000 Milliarden. Allein mit der Hälfte davon könnten die angeblich jährlichen Mehrkosten einer angenommenen Initiative, geschätzt auf 5 Milliarden, während 100 Jahren bezahlt werden!

So driften wir in Richtung Oligarchie ab. Oligarchen notabene vererben ihr Vermögen ausschliesslich ihren eigenen Nachkommen. Kaum ein Teil davon kommt der gesamten Gesellschaft zugute. Eine gerechtere Verteilung des Volksvermögens muss durch das Parlament unbedingt diskutiert und beschlossen werden. National- und Ständerat sind ja nicht primär für die OIigarchen da, sondern für die übrigen 9 Millionen Menschen in der Schweiz. Mit der Annahme der Prämienverbilligungs-Initiative kommt unser Parlament zum Zugszwang, Geld dort locker zu machen, wo es im Überfluss vorhanden ist. Wir haben es in der Hand, diese oligarchischen Verhältnisse zu ändern.

Franz Baumann, Kriens