SP Kriens: Budget 2026 – Fakten statt Schlagworte

Wir, die SP Kriens, haben dem Budget 2026 trotz bürgerlicher Kürzungen von 1,4 Mio. Franken zugestimmt, um einen erneuten budgetlosen Zustand zu vermeiden und die Stadt handlungsfähig zu halten. Die Ausgaben wachsen mit der Bevölkerung – wer von «Kostenexplosion» spricht, lenkt bewusst ab. Gefährlich sind die Steuersenkungen, die 25 Mio. Franken kosten und die finanzielle Stabilität der Stadt untergraben. Währenddessen verliert die Verwaltung an Kaufkraft und Fachkräfte. Wir kämpfen für faire Löhne, ehrliche Zahlen und eine Finanzpolitik mit Weitblick statt kurzfristiger Showpolitik.

Der Einwohnerrat Kriens hat am 6. November 2025 das Budget 2026 verabschiedet. Trotz politisch motiviertenKürzungen durch die bürgerlichen Parteien von insgesamt 1,4 Millionen Franken – weniger als 1% der Gesamtausgaben von rund 268 Millionen Franken – hat die SP-Fraktion dem Budget 2026 mehrheitlich zugestimmt. Damit übernimmt die SP-Fraktion weiterhin Verantwortung für die finanzielle Stabilität der Stadt Kriens, auch wenn sie die Kürzungen als für die einzelnen Aufgabenbereiche als schädlich erachtet. Die bürgerliche Mehrheit im Rat fordert immer wieder neue Projekte (zB. neuen Schulraum, eine sanierte Hergiswaldstrasse, ein Fernwärmenetz inklusive Blockkraftwerk im Obernau, gut unterhaltende Spielplätzeoder mehr Sicherheit im öffentlichen Raum), ohne dafür Personalressourcen zur Verfügung zu stellen. Das zeigt sich in den Kürzungen im Budget 2026 und widerspricht allen Grundsätzen von guter Betriebswirtschaft. 

Was also war der SP-Fraktion in der Debatte ums Budget 2026 wichtig? Was sind die Fakten, welche die Stadtfinanzen aktuell prägen? Und wie sieht eine langfristig vernünftige Finanzpolitik einer Stadt mit bald 35’000 Einwohner:innenaus?

Fakten statt Behauptungen

Die bürgerlichen Parteien begründeten ihre Kürzungsanträge damit, dass die Ausgaben der Stadt übermässig gewachsen seien. Die Zahlen zeigen jedoch ein anderes Bild.
Seit 2023 hat der Stadtrat die Ausgaben deutlich gebremst und klar priorisiert. Sie wachsen insbesondere deshalb im Rhythmus des Bevölkerungswachstums, weil sehr viele Ausgaben als pro-Kopf-Ausgaben anfallen. Die Entwicklung der Ausgaben folgt weitgehend dem Bevölkerungswachstum – die Aussage «übermässige Zunahme der Ausgaben» erweist sich faktisch als falsch!

Steuersenkungen gefährden die Stabilität der Stadtfinanzen


Seit 2024 wurden die Steuern zweimal gesenkt – mit einem kumulierten Einnahmeausfall von 25 Millionen Franken bis 2029. Das verstärkt die kumulierten Defizite bis 2029 um eben diese 25 Millionen Franken – sie belaufen sich gemäss mittelfristiger Finanzplanung des Stadtrates auf 95 Millionen Franken. Gleichzeitig sind auch Investitionen von über 90 Millionen Franken geplant – ohne dass sichtbar wird, wie die Selbstfinanzierung mittelfristig gesichert werden kann. Mit Blick auf die Schuldenbremse ist die Kombination von ausfallenden Einnahmen, verstärkten Defiziten und rekordhohen Investitionen kritisch. Aktuell sieht es so aus, dass die Schuldenbremse zur Investitionsbremse wird, obwohl das Eigenkapital weiter ansteigen wird. Die Finanzpolitik der Mitte-rechts-Mehrheit setzt eher auf kurzfristige Steuergeschenke als auf langfristig stabile Stadtfinanzen. Ob dies mit dem super starken Bevölkerungswachstum schliesslich aufgeht, bleibt offen!  

Anhaltender Reallohnverlust bei der Stadtverwaltung

Ein weiteres Thema, das die SP Kriens weiterhin beschäftigt, betrifft die Lohnentwicklung in der Stadtverwaltung. Seit 2020 verlieren die Mitarbeitenden der Stadt real an Kaufkraft – selbst dann, wenn sie individuelle Lohnerhöhungen erhalten haben. Diese Entwicklung gefährdet auf Dauer die Attraktivität der Stadt als Arbeitgeberin – und zeigt sich seit 2020 in rekordhohen Fluktuationen in der Stadtverwaltung.

SP-Fraktion übernimmt Verantwortung – und bleibt dran

Da das Budget 2026 trotz Kürzungen und Steuersenkung auf der Kippe stand, hat die SP-Fraktion das Budget 2026 mehrheitlich unterstützt. So konnte ein budgetloser Zustand vermieden und die Handlungsfähigkeit der Stadt gesichert werden. Für die SP-Fraktion ist klar: Eine verantwortungsvolle Finanzpolitik in Kriens braucht mehr Faktentreue, mutige Weitsicht und nachhaltig faireArbeitsbedingungen für die Stadtverwaltung.

Die SP-Fraktion wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass trotz Schuldenbremse die Entwicklung der Stadt Kriens weiterhin proaktiv gepackt werden kann. Es gilt nun Wege und Lösungen zu finden, wie Investitionen, Verschuldung, Eigenkapital-Abbau und Defizite so ausbalanciert werden können, dass die Stadt Kriens die hohe Lebensqualität als Wohn- und Arbeitsort beibehalten kann. 

Ein sehr wichtiger Teil der Lösung ist die Stadtverwaltunginklusive der Lehrerschaft und dem Team in der Heime Kriens AG! Unabhängig davon, ob es der Stadt Kriens finanziell gut oder schlecht geht, die Stadt Kriens braucht dieses starke Team – ein Team, das die künftigen Herausforderungen mit hoher Fachkompetenz anpacken und die Stadt weiterentwickeln kann. Dafür wird sich die SP Kriens weiterhin engagiert und konstruktiv einsetzen.

Michael Portmann, SP-Einwohnerrat