Frauenlöhne: Jetzt braucht es mehr als nur Wertschätzung

Zum Leserbrief «Das Ende der Lohnungleichheit»,
Ausgabe vom 5. Mai

Bekommen Frauen wirklich weniger Lohn als Männer? Gibt es einen relevanten Lohnunterschied? Ich arbeite als Fachfrau Gesundheit in der Langzeitpflege. In meinem Beruf sind Männer so rar, dass ein Vergleich gar nicht möglich ist. Ich bin aber überzeugt, mein Arbeitgeber misst und entlöhnt seine Angestellten anhand ihrer Kompetenzen und ihres Einsatzes und nicht anhand ihres Geschlechts. Und trotzdem gibt es diesen fatalen Gender Gap. Natürlich verdienen Frauen insgesamt weniger als Männer. Wer arbeitet vor allem im Bereich der Pflege, der Betreuung, des Verkaufs oder der Reinigung? Es sind grossmehrheitlich Frauen. Auch sind es mehrheitlich Coiffeusen, die uns die Haare schneiden. Und welche Berufe gehören zu den Tieflohnsektoren? Genau diese – neu haben sie nun einfach VIP-Status weil systemrelevant. Danke für den Applaus, die Wertschätzung tat gut! Nun muss aber mehr geschehen! Ich möchte dass wir, die jeden Tag den vollen Einsatz geben, genug verdienen, damit wir unseren Kindern das bezahlen können, was in unserem Land immer teurer wird, zum Beispiel Musikunterricht oder ein Studium.

Bettina Gomer (bisher) Einwohnerrätin Kriens 2020
Bettina Gomer, Einwohnerrätin Kriens

Solidarität und Chancengleichheit sind wahrlich Schweizer Werte! So können wir alle Kinder, mit und ohne Migrationshintergrund, fördern, und finden in Zukunft das nötige Fachpersonal auch im Inland. Frauen wie Männer in allen Bereichen, gleich geschätzt und fair bezahlt.

Bettina Gomer-Beacco, Einwohnerrätin SP, Kriens