Leserbrief zu Artikel „Bijoutier schliesst nach 35 Jahren“ vom 07.10.2019

Brigitta und Christian Muff schliessen ihren Laden im Krienser Zentrum nach 35 Jahren Bestehen. Sie ziehen Bilanz und bemängeln die Rahmenbedingungen für das Gewerbe. Ich kann ihre Kritik sehr gut nachvollziehen und stelle folgende Fragen: Lädt das Zentrum von Kriens zum Aufenthalt, zum Flanieren und einkaufen ein? Gibt es Orte, die zu einem Kaffee auf einen Schwatz einladen? Wo trifft man nach Feierabend oder am Wochenende Freundinnen und Freunde zu einem Glas Wein oder Bier in belebter Umgebung, lernt andere Leute kennen und kann das Treiben rundherum beobachten? Wohl kaum im Zentrum von Kriens.

Eine vielbefahrene Kantonsstrasse zerschneidet das Zentrum, den Fussgängern bleiben Restflächen an Trottoirs, auf denen man sich kaum kreuzen kann, ein neues Stadthaus glänzt golden, aber bietet keine Flächen für den Detailhandel oder einen Gastrobetrieb und ein Stadtplatz bietet genügend Platz, bleibt aber leer, weil ihm die belebenden, flankierenden Nutzungen fehlen.
Will man das Zentrum von Kriens attraktiver gestalten und somit auch für das Gewerbe interessanter machen, bedarf es eindeutiger Korrekturen. Es braucht die 30er-Zone auf der Luzernerstrasse, eine vom Verkehr entlastete Gallusstrasse, bezahlbarer Gewerberaum für den Detailhandel und die Gastronomie, öffentliche Aussenräume, die zum Verweilen einladen und Treffpunkte des gesellschaftlichen Lebens bilden und allgemein ein auf Fussgänger ausgerichtetes Zentrum.
Eigentlich wären die Grundvoraussetzungen gar nicht so schlecht. Stadthaus und Stadtplatz bilden ein neues Zentrum, wir haben einen Bellpark inkl. einem weitherum bekannten Museum und es gibt noch funktionierendes Gewerbe. Tragen wir also Sorge dazu und schaffen Rahmenbedingungen, die zusätzlich neues Gewerbe anzieht und unser Zentrum zu einem beliebten und belebten Treffpunkt machen.

Cla Büchi, Kriens, Einwohnerrat SP

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